Garten eines Alterswohnheims
DER DACHGARTEN DES ALTERSWOHNHEIMS WAR STAKR IN DIE JAHRE GEKOMMEN, ZUDEM TEILS UNSICHER ZU BEGEHEN UND FÜR DEMENTE BEWOHNER UNGEEIGNET. EIN NUTZBARER GARTEN SOLLTE HER.
Aus der Wildwiese mit vielen Lichtschächten als Stolperfallen und einem veralteten Verbundsteinbelag sollte ein rollstuhlgängiger und anregender Aussenraum für alle Heimbewohner werden. Zudem war eine vollständige Umzäunung, die möglichst wenig in Erscheinung tritt zwingend. Mit einer farbenfrohen Bepflanzung konnte ein Paradies geschaffen werden, zum Erholen und Aktiv sein.
Planung/Ausführung: 2013
Planungsphasen: Konzept, Ausführungs- Details, Pflanzplanung, Ausstattung
Ausführung: eglijona AG
Der Dachgarten gliedert sich neu in zwei Bereiche: den grossen Platz für Aufenthalt und Betätigung und den Rundweg mit einigen Verweilmöglichkeiten. Ein Rundweg ist für einen Demenzgarten ein wichtiger Bestandteil. Viele Demente verspüren einen enormen Bewegungsdrang und für Pflegende und Angehörige ist es wichtig, dass dieses Bedürfnis sicher gestillt werden kann. Auf dem kleinen Rundweg gelangen die Bewohner immer zurück zum Anfang, er ist überschaubar und kann auch von weniger mobilen Menschen gut bewältigt werden. Die Rollstuhlgängikeit ist durch einen ebenen und festen Belag gewährleistet. Entlang dem Rundweg befinden sich 2 Aufenthaltsnischen: ein Gartenpavillon mit Sesseln und Sitzbänke entlang dem grünen Rankgerüst. So kann bequem pausiert oder ein Schwätzchen gehalten werden. Natursteinmauern sind hilfreiche Wegbegleiter die zugleich die Höhensprünge abfangen. Eine Bepflanzung auf Hand- und Augenhöhe sorgt für Anreize: Duft, Farben, Naturerlebnisse übers ganze Jahr. Die mittig Rasenfläche wurde leicht bombiert, also hügelig ausgestaltet. Sie kann (barfuss) begangen werden oder ist einfach ein Ruhepol der Gestaltung.
Der grosse Platz beherbergt eine Pergola mit darunter liegenden Hochbeeten, um sich selbst gärtnerisch zu betätigen, die Erde zu spüren und Pflanzen wachsen zu sehen. Diese Anreize sind wichtig für die Bewohner für ein gesundes Körpergefühl und eine Abwechslung im Heimalltag. Neben dem Gärtnerbereich gibt es viel Platz für Tische, Stühle und Sessel. Hier können mehrere Besucher zusammensitzen und die Stunden in der Sonne geniessen. Um den Platz wirklich wohnlich zu gestalten wurden im ersten Schritt alle Lichtkuppeln verkleidet oder versteckt, zum Teil in Stahlrahmen, oder auch hinter Hecken. Die Höhe des Dachgartens ist durch eine lockere Randbepflanzung nun auch weniger spürbar.
Kräftige Blütenfarben geben in diesem Bereich weitere Anreize und ein Pflanztrog beherbergt eine Vielzahl an verwertbaren Kräutern. In diesen Pflanztrögen sitzen ausserdem schirmförmige Bäume, welche ein markantes Tor bilden zwischen Platz und Rundweg.
Nahe dem Gartenzugang befindet sich eine Nische mit einem grossen Tisch. Hier kann im Schatten gegessen und gebastelt werden.
Projektdetails
PFLANZEN
Gehölze
Zimtahorn (Acer griseum)
Eisenholzbaum (Parrotia persica)
Felsenbirne (amelanchier lamarckii)
Hortensien (Hydrangea macrophylla)
Eiben-Hecke (Taxus baccata)
Kletterndes immergrünes Geissblatt (Lonicera henryi)
AUSSTATTUNG
Gartenpavillon aus Holz
Pflanztröge aus Stahl, pulverbeschichtet anthrazit
Tische aus Holz
Stühle aus Kunst-Geflecht
Stauden
Reitgras (Calamagrostis x acutiflora 'Karl Förster')
Div. Farne einheimisch
Purpur-Sonnenhut (Echinacea purpurea)
Weitere Blütenstauden
Kräuter-Mix
MATERIALIEN
Bodenplatten und Mauern - Luserna Gneis